04.07.23

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L-Carnitin - Indikationen und Wirkungen

Fachinformationen für Ärztinnen/Ärzte und Therapeutinnen/Therapeuten


L-Carnitin ist eine natürlich vorkommende Ammoniumverbindung und wird vom Körper selbst aus den Aminosäuren Lysin und Metionin hergestellt. Als Cofaktoren werden dafür Eisen, Vitamin C, Niacin und Vitamin B6 benötigt. 

Die Energiekraftwerke der Zellen, die sogenannten Mitochondrien, benötigen L-Carnitin zur Einschleusung langkettiger Fettsäuren für die Energiegewinnung (Fettsäuren werden an der äußeren Mitochondrienmembran aktiviert, aber in der mitochondrialen Matrix oxidiert. Um durch die innere Membran zu gelangen, benötigen die Acyl-Coenzym-A-Moleküle Carnitin). Steht kein oder zu wenig L-Carnitin zur Verfügung, dann können Fette also nicht mehr verbrannt und in Energie umgewandelt werden. Das betrifft vor allem die Zellen von Herz und Skelettmuskulatur. 
Da die typischen Symptome eines L-Carnitin-Mangels Übergewicht und Verfettung sind, liegt der Umkehrschluss nahe, dass die Einnahme von L-Carnitin beim Abnehmen hilft, was jedoch so nicht der Realität entspricht. Bei Krebspatienten verhindert die L-Carnitin-Gabe sogar eine Gewichtsabnahme. L-Carnitin sollte also nicht als das Wundermittel angepriesen werden, das ohne Umstellung ungesunder Lebensgewohnheiten den Körper wieder in Form bringt. 
Außerdem wird L-Carnitin beim Glucosestoffwechsel benötigt. Es verbessert die Insulinsensitivität der Zellen und wirkt der Insulinresistenz bei Diabetes Typ 2 entgegen. 



Ernährungsgewohnheiten und L-Carnitin
Fleisch, insbesondere Rindfleisch, enthält viel L-Carnitin. Einige Studien ergeben jedoch, dass dennoch wenige Veganer an L-Carnitin-Mangel leiden. Veganer resorbieren diesen Studien zufolge L-Carnitin aus der Nahrung sehr viel effektiver und auch die Eigenproduktion von L-Carnitin sei deutlich erhöht im Vergleich zum Fleischesser. Der Körper habe sich also angepasst und die Leistungsfähigkeit der Carnitin-Acyltransferasen (das sind die Enzyme, die Carnitin mit den Fettsäuren in die Zellen transportieren) um etwa 60% gesteigert. Somit wäre die Ernährungsform demnach nicht ausschlaggebend für einen L-Carnitin-Mangel. 
Dem gegenüber steht die Erfahrung der praktizierenden Ärzte der Ärztegesellschaft ÄGP. Hier wurde übereinstimmend von deutlich gesenkten L-Carnitin-Spiegeln bei Vegetariern und Veganern berichtet, die durch die Supplementierung von L-Carnitin ausgeglichen werden können. Aber auch die Gabe von L-Carnitin bei sportlich aktiven Patienten wurde sehr befürwortet. 



Carnitin-Konzentration im Körper 
Die Konzentration von Carnitin im Gewebe ist etwa 10- bis 100-fach höher als die des Blutes. Ein normaler Serum-Carnitin-Wert schließt daher einen Carnitin-Mangel einzelner Organe, insbesondere von Herz- und Skelettmuskulatur, nicht aus. Über Wochen und Monate signifikant erniedrigte Carnitin-Spiegel lassen dagegen auf einen Carnitin-Mangel im Gewebe schließen. 
Mit der Nahrung aufgenommenes Carnitin wird im Duodenum und Jejunum resorbiert (pflanzliche Produkte sind nahezu carnitinfrei), in der Niere werden 95 % des ultrafiltrierten Carnitins wieder rückresorbiert. [0] 

Indikationen zur Messung des L-Carnitin-Gehaltes in Serum oder Sperma: 
Labor-Analyse z.B. http://www.laborvolkmann.de/analysenspektrum/PDF/carnitin-feies.pdf [0]
  • Verdacht auf Carnitin-Mangel (Myalgien, Muskelschwäche, Kardiomyopathie, hypoketotische Hypoglykämie, Kwashiorkor, Kachexie, Gedeihstörungen, Sondenernährung)
  • Medikamenteninduzierte Mangelzustände (Valproinsäure, Pivalinsäurehaltige Medikamente)
  • Enzymdefekte
  • mittelkettiger Acyl-CoA-Dehydrogenase-Mangel (MCAD)
  • Organoazidurien, Lipidspeicher-Myopathie
  • Schwangerschaft
  • Niereninsuffizienz (Hämodialyse)
Messung des Carnitin-Gehaltes: 
Benötigt wird 1 ml Serum bzw. 3 ml frisch gewonnenes Sperma (siehe Hinweise Labor) 
Methode: LC-MS/MS (Liquid-Chromatographie-Massenspektometrie/Massenspektometrie) 
Referenzbereich: (µmol/L) 
Serum Männer 24,6 - 51,0 
Frauen 17,9 - 45,5 
Kinder < 1Jahr 10,1 - 49,0 
Sperma 220 - 700 



Symptome bei L-Carnitin-Mangel:
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Hoher Cholesterinspiegel
  • Gewichtszunahme bis hin zur Verfettung
  • Diabetes
  • Leberstörungen bis hin zur Leberzirrhose
  • Leistungsnachlass, Erschöpfung, rasche Ermüdung 



Risikogruppen für L-Carnitin-Mangel:
  • Patienten mit Diabetes mellitus (Typ-2-Diabetiker)
  • Patienten mit Nierenerkrankungen
  • Patienten mit Niereninsuffizienz
  • Dialysepatienten (L-Carnitin ist wasserlöslich und wird bei der Dialyse aus dem Körper geschwemmt)
  • Patienten mit chronischen Darmkrankheiten (z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
  • Patienten mit häufigem Sodbrennen oder mit Blähungen
  • Patienten mit schweren Lebererkrankungen 
  • Patienten, die Antibiotika einnehmen oder eingenommen haben (Antibiotika erschweren die Resorption von L-Carnitin und fördern dessen gesteigerte Ausscheidung) [1]
  • Patienten mit Erkrankungen des Herzmuskels
  • Patienten mit Hypoglykämie
  • Patienten mit allgemeiner Muskelschwäche
  • Krebspatienten (zur Verlangsamung der Gewichtsabnahme und zum Schutz der Herzmuskelzellen bei einer Chemotherapie ist die Gabe von L-Carnitin indiziert)
  • Patienten mit Altersdemenz und Alzheimer
  • Patienten mit Durchblutungsstörungen an den Extremitäten 
  • Studien zur L-Carnitin-Gabe bei der Therapie von Hepatischer Enzephalopathie, der Behandlung von Fatigue, bei Multipler Sklerose oder der generellen Verbesserung der Denkleistung stehen noch aus. 



Einnahmeempfehlung: 
Nicht am Abend einnehmen, da L-Carnitin die Hirndurchblutung anregt, was zu verstärkter Wachheit und somit zu Einschlafproblemen führen kann. 
Die Einnahme ist bei erwiesenem Mangel angezeigt, da zu hohe Dosen L-Carnitin über längere Zeit eingenommen Herz und Arterien schädigen und die körpereigene Produktion hemmen könnten. Überschüssiges L-Carnitin wird, da wasserlöslich, über den Urin ausgeschieden.




L-Carnitin im Zusammenhang mit der Gehirnfunktion
In Humanstudien konnte die tägliche Einnahme von Acetyl-L-Carnitin dem mit Alzheimer und anderen Hirnerkrankungen assoziierten Verfall der Hirnfunktionen entgegenwirken. Zudem konnten ähnliche positive Auswirkungen auf die allgemeine Gehirnfunktion älterer Personen festgestellt werden, die nicht an Alzheimer oder anderen Hirnerkrankungen litten. [28] [29] [30]
In bestimmten Fällen kann L-Carnitin sogar zum Schutz des Gehirns vor Zellschäden beitragen. Im Rahmen einer Studie nahmen Alkoholiker über einen Zeitraum von 90 Tagen täglich 2000 mg Acetyl-L-Carnitin ein. Daraufhin ließen die Messungen ihrer Gehirnfunktionen signifikante Verbesserungen in allen Bereichen erkennen. [31]
Es sind allerdings noch weitere Untersuchungen erforderlich, um Aussagen bezüglich der langfristigen Auswirkungen auf gesunde Menschen machen zu können, die nicht unter einer Gehirnerkrankung oder Beeinträchtigung der Hirnfunktion leiden.

L-Carnitin im Zusammenhang mit der Fruchtbarkeit beim Mann
Der Carnitingehalt der Samenflüssigkeit steht in direktem Zusammenhang mit der Spermienzahl und -mortilität [32] [33], was darauf hindeutet, dass eine L-Carnitin-Gabe bei der Behandlung der männlichen Unfruchtbarkeit förderlich sein könnte. Mehrere Studien zeigten, dass die Supplementierung mit Carnitin (2000 bis 3000 mg pro Tag über einen Zeitraum von 3 - 4 Monaten) die Spermienqualität verbessern kann. [34] [35] [36] Darüber hinaus ergab eine randomisierte, doppelblinde Cross-over-Studie, dass die Behandlung von 100 unfruchtbaren Männern mit einer täglichen Dosis von 2000 mg Carnitin über einen Zeitraum von 2 Monaten sowohl die Konzentration als auch die allgemeine Motilität bzw. die Vorwärtsbeweglichkeit ihrer Spermien verbessern konnte. [37] Die in den Studien beobachteten positiven Ergebnisse könnten sowohl auf eine erhöhte mitochondriale Fettsäureoxidation (die den Spermien mehr Energie liefert) als auch einen reduzierten Zelltod in den Hoden zurückzuführen sein. [38] Allerdings zeigte eine kürzlich durchgeführte randomisierte kontrollierte Studie mit 21 unfruchtbaren Männern, dass eine Carnitin Zufuhr von täglich 3000 mg über einen Zeitraum von 24 Wochen keinen signifikanten Anstieg der Spermienmotilität bzw. der Gesamtzahl beweglicher Spermien im Vergleich zu Placebos erwirken konnte. [39]
Zur Bewertung eines potenziellen Nutzens von Carnitin zur Unfruchtbarkeitsbehandlung sind daher noch weitere umfangreichere und sorgfältiger gestaltete Studien erforderlich.

L-Carnitin im Zusammenhang mit sportlicher Leistungsfähigkeit
Wenn es um die Auswirkungen von L-Carnitin auf die sportliche Leistungsfähigkeit geht, sind die Ergebnisse eher gemischt. Mehrere Studien konnten jedoch einige leichte Verbesserungen bei Teilnehmern nachweisen, die L-Carnitinpräparate in größeren Dosierungen oder über längere Zeiträume hinweg eingenommen hatten. [40] [41] [5B063]]
Einige Sportler nehmen Carnitin zur Leistungsverbesserung ein. Nach zwanzig Jahren Forschungsarbeit wurde jedoch noch kein einheitlicher Beweis dafür gefunden, dass carnitinhaltige Nahrungsergänzungsmittel die körperliche Leistungsfähigkeit gesunder Probanden tatsächlich verbessern können. Die Versuche wurden mit Tagesdosen von 2000 bis 6000 mg über Zeiträume zwischen einem und 28 Tagen durchgeführt. [42] [43] [44] 
Dem gegenüber steht allerdings (siehe Ernährungsgewohnheiten) die Erfahrung der Ärzte der ÄGP und die positive Rückmeldung ihrer Patienten. 
Eine Studie mit 10 Kraftsportlern zeigte, dass L-Carnitin Tartrat die Regenerationszeit nach der Durchführung von 5 Sätzen mit jeweils 15 - 20 Kniebeugen signifikant verkürzte. [45] Des Weiteren reduzierte es auch die Muskelschäden. [46]

L-Carnitin im Zusammenhang mit dem Herz
Weil das Carnitinniveau im versagenden Herzmuskel niedrig ist, können zusätzlich zugeführte Mengen den toxischen Wirkungen freier Fettsäuren entgegenwirken und den Kohlenhydratstoffwechsel verbessern. [47]
In Kurzzeitstudien hatte Carnitin sowohl oral verabreicht als auch injiziert eine anti-ischämische Wirkung. Im Rahmen einer doppelblinden, placebokontrollierten, multizentrischen klinischen Studie in Italien erhielten 2.330 Patienten mit einem akuten Vorderwandinfarkt entweder ein L-Carnitinpräparat (5 Tage lang 9 g/Tag intravenös, 6 Monate lang 4 g/Tag oral) oder ein Placebo. [48] Die Behandlung mit L-Carnitin reduzierte die Sterberate 5 Tage nach der Randomisierung signifikant, beeinflusste das Risiko einer Herzinsuffizienz oder eines Todes nach 6 Monaten jedoch nicht signifikant.
Die Autoren einer Metaanalyse aus dem Jahr 2013 haben die Ergebnisse dieser Studie mit denen aus 12 kleineren Studien kombiniert. [49] Sie kamen zu dem Schluss, dass die Behandlung mit L-Carnitin bei Patienten mit einem akuten Myokardinfarkt über eine mediane Nachbeobachtungszeit von 2 Monaten die Gesamtmortalität um 27%, ventrikuläre Arrhythmien um 65% und Angina um 40% reduziert, jedoch nicht das Risiko einer Herzinsuffizienz oder das erneute Auftreten eines Herzinfarkts verringert.
Einige Studien haben einen möglichen Nutzen bezüglich der Blutdrucksenkung und der Linderung entzündlicher Prozesse im Zusammenhang mit Herzerkrankungen gezeigt. [50] [51] Im Rahmen einer Studie nahmen die Teilnehmer 2000 mg Acetyl-L-Carnitin pro Tag ein. Das führte zur Senkung Ihres systolischen Blutdrucks - wichtiger Indikator für Herzgesundheit und Krankheitsrisiko - um fast 10 Punkte. [50] Aus der Studie ging außerdem hervor, dass L-Carnitin den Zustand von Patienten mit schweren Herzerkrankungen wie etwa koronaren Herzerkrankungen oder chronischer Herzinsuffizienz verbessern kann. [52] [47] Während einer 12-monatigen Studie wurde ein Rückgang der Herzinsuffizienz- und Todesfälle unter denjenigen Teilnehmern beobachtet, die L-Carnitinpräparate erhielten. [53] Eine Studie aus dem Jahr 2013, die sowohl Nagetiere als auch 2.595 Menschen umfasste, die einer elektiven kardialen Evaluation unterzogen wurden, ergab, dass L-Carnitin mittels Darmmikrobiotie zu Trimethylamin-N-Oxid (TMAO) umgewandelt wird. Dabei handelt es sich um eine proatherogene Substanz, die mit Risiken einer Herz-Kreislauf-Erkrankung assoziiert wird. [54] Aufgrund der Unterschiede hinsichtlich der Zusammensetzung der Darmbakterien, produzierten Studienteilnehmer, deren Nahrung Fleisch enthielt, nach dem Konsum von L-Carnitin mehr TMAO als Veganer oder Vegetarier. Die Studie fand auch dosisabhängige Zusammenhänge zwischen Nüchternplasma-L-Carnitin-Konzentrationen und dem Risiko von koronaren Herzkrankheiten, peripheren Arterienerkrankungen und allgemeinen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber nur bei Teilnehmern, die hohe TMAO-Konzentrationen aufwiesen. Die Forscher stellten fest, dass diese Erkenntnisse die Verbindung zwischen einem hohen Konsum an rotem Fleisch (eine reiche Quelle von Carnitin) und einem erhöhten Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Teil erklären könnten. Es sind jedoch weitere Untersuchungen erforderlich, um die Auswirkungen von Carnitin auf die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems vollständig nachzuvollziehen.

L-Carnitin und periphere Arterienerkrankungen
Mehrere Studien haben die Wirksamkeit von Carnitin als Nahrungsergänzungsmittel bei der Behandlung der Herz-Ischämie (Beschränkung des Blutflusses zum Herzen) sowie der peripheren Arterienerkrankung (deren wichtigstes Symptom eine schlechte Zirkulation in den Beinen ist, bekannt als intermittierende Claudication) gezeigt. [47] [55]
Die Claudicatio (Schaufensterkrankheit) war auf eine unzureichende Versorgung mit sauerstoffreichem Blut in den Beinen zurückzuführen und führte aufgrund der unvollständigen Verwertung zu einer Ansammlung von Acetylcarnitin im Muskel. Patienten mit peripherer arterieller Erkrankung, die eine Claudicatio entwickeln, weisen signifikante Beeinträchtigungen bei der Ausführung von Körperübungen auf und haben selbst auf kurzen Strecken bei langsamer Geschwindigkeit Schwierigkeiten beim Gehen. [55] 
Die Forschungsergebnisse zeigten, dass Carnitin die Leistung der Skelettmuskulatur im Bein verbessern konnte. In einer europäischen multizentrischen klinischen Studie wurde durch die Supplementierung mit L-Carnitin (in Form von Propionyl-L-Carnitin bei 2 g/Tag über 12 Monate) bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Claudicatio in Bezug auf die maximal hinterlegte Strecke sowie die wahrgenommene Lebensqualität im Vergleich zu Patienten, die nur Placebos erhielten, eine signifikante Besserung erzielt. [56]
Eine ähnliche, in den Vereinigten Staaten und Russland durchgeführte multizentrische Studie ergab, dass die Verabreichung derselben täglichen Dosis und Verabreichungsform von Carnitin über einen Zeitraum von 6 Monaten bei Patienten mit einer Claudicatio, die das Gehen beeinträchtigte, zu einer Verbesserung der zurückgelegten Laufdistanz, zu einer Reduzierung körperlicher Schmerzen sowie zu einer Verbesserung des empfundenen allgemeinen Gesundheitszustands führte, im Vergleich zu den Patienten in der Kontrollgruppe. [57] Die Autoren einer systematischen Überprüfung und Metaanalyse, die diese und 12 andere randomisierte klinische Studien untersuchten, kamen zum Schluss, dass Propionyl-L-Carnitin bei Patienten mit Claudicatio die maximal zurückgelegte Strecke signifikant erhöht. [58]
Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass L-Carnitin, bei einer Einnahme über einen Zeitraum von bis zu 1 Jahr, positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System bei Patienten mit bestimmten Gesundheitsfaktoren haben könnte. Andere Untersuchungen lösten jedoch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen einer chronischen Exposition gegenüber Carnitin auf Herz und Kreislauf aus.

L-Carnitin und der Alterungsprozess
Es wird vermutet, dass die Abnahme der mitochondrialen Funktion zum Alterungsprozess beiträgt. Carnitin könnte daran beteiligt sein, da der Carnitingehalt im Gewebe mit dem Alter abnimmt und dadurch die Integrität der mitochondrialen Membran reduziert. [59] 
Studien mit älteren Ratten ergaben, dass eine Supplementierung mit hohen Dosierungen von Acetyl-L-Carnitin und Alpha-Liponsäure (ein Antioxidans) den mitochondrialen Verfall reduzieren kann. [60] [61]. Die Tiere bewegten sich mehr und verbesserten ihre Leistung bei Gedächtnisaufgaben. Gegenwärtig gibt es jedoch keine gleichwertigen Studien dieser Art, die an Menschen durchgeführt wurden. 
Eine Metaanalyse von doppelblinden, placebokontrollierten Studien legt jedoch nahe, dass Acetyl-L-Carnitinpräparate die Gedächtnisleistung verbessern und den geistigen Verfall bei älteren Erwachsenen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und Alzheimer verringern können. [62] In diesen Studien wurden den Probanden täglich 1.500 bis 3.000 mg Acetyl-L-Carnitin über einen Zeitraum von 3 - 12 Monaten verabreicht.

L-Carnitin und Typ-II-Diabetes
Die Insulinresistenz, die bei der Entwicklung der Typ-II-Diabetes eine wichtige Rolle spielt, könnte mit einer Störung der Fettsäureoxidation im Muskel zusammenhängen. Dies wirft die Frage auf, ob eine mitochondriale Dysfunktion ein Faktor sein könnte, der zum Fortschreiten dieser Erkrankung führt. 
Eine erhöhte Fettspeicherung im fettfreien Gewebe ist zu einem Marker für Insulinresistenz geworden. [63] Die Ergebnisse früherer Untersuchung deuteten darauf hin, dass die intravenöse Supplementierung mit L-Carnitin die Insulinsensitivität bei Diabetikern verbessern könnte, indem sie den Fettgehalt im Muskel verringert, und aufgrund einer schnelleren Erhöhung der Fettoxidation in den Zellen möglicherweise eine Senkung des Blutzuckerspiegels bewirkt. [64]
Eine neuere Analyse zweier multizentrischen klinischen Studien von Probanden mit Typ-I- bzw. Typ-II-Diabetes ergab, dass die orale Behandlung mit Acetyl-L-Carnitin (3.000 mg/Tag) über einen Zeitraum von einem Jahr eine signifikante Linderung von Nervenschmerzen sowie eine verbesserte Vibrationswahrnehmung bei Patienten mit diabetischer Neuropathie bewirkte. Die Behandlung war bei Patienten mit Typ-II-Diabetes mit kurzer Krankheitsdauer am effektivsten. [65] Weiterhin wurde gezeigt, dass L-Carnitin die Symptome von Typ-II-Diabetes und den damit verbundenen Risikofaktoren reduzieren kann. [66] [67] [68]
In einer Studie an Patienten mit Typ-II-Diabetes verbesserte L-Carnitin die Blutzuckerreaktion auf kohlenhydratreiche Mahlzeiten. Diese Blutzuckerreaktion ist ein wichtiger Indikator für das Diabetesrisiko und den allgemeinen Gesundheitszustand. [69]
Zudem kann L-Carnitin gegen Diabetes vorgehen, indem es ein wesentliches Enzym namens AMP-aktivierte Proteinkinase erhöht, das die Fähigkeit des Körpers zur Verwertung von Kohlenhydraten verbessert. [70]

L-Carnitin - HIV und AIDS
Das menschliche Immunschwäche-Virus (HIV) verursacht einen Rückgang der Anzahl der Lymphozyten (Untergruppe der Leukozyten - dazu zählen B-Zellen, T-Zellen und Natürliche Killerzellen - die in Lymphknoten, Milz, Thymus und Knochenmark gebildet werden), was zu einem erworbenen Immunschwäche-Syndrom (AIDS) führt. 
Bei HIV-infizierten Personen reichert sich oftmals Fett in einigen Bereichen des Körpers an, während es an anderen Stellen abgebaut wird, außerdem nimmt ihr Blutfettanteil (Hyperlipidämie) sowie ihre Insulinresistenz zu, was zusammen zum Lipodystrophie-Syndrom führt. Dieses Syndrom kann auf eine mitochondriale Toxizität hinweisen, die durch die HIV-Infektion sowie die zu ihrer Behandlung eingenommenen antiretroviralen Medikamente verursacht wird, was wiederum zu einen Carnitinmangel führen kann, der den mitochondrialen Fettstoffwechsel beeinträchtigt. [71]
Über die molekularen Mechanismen, die diese Vorgänge verursachen, ist bisher nur wenig bekannt. Vorläufige Forschungsansätze deuten darauf hin, dass sowohl die intravenöse als auch die orale Supplementierung mit Carnitin (in Tagesdosen von 2.000 bis 6.000 mg über mehrere Wochen oder Monate) bei HIV-infizierten Personen den Tod von Lymphozyten verlangsamen (was möglicherweise das Fortschreiten der HIV-Infektion eindämmt) [73], die Neuropathie reduzieren [74] [75] [76] und die Blutfettwerte positiv beeinflussen könnte. [77] [78] [79]

L-Carnitin und Niereninsuffizienz (Nierenversagen)
Die Carnitinhomöostase (Gleichgewicht innerhalb des Körpers) kann bei Personen mit Nierenerkrankungen aufgrund mehrerer Faktoren erheblich beeinträchtigt sein. Dazu zählen insbesondere die reduzierte Synthese und vermehrte Ausscheidung der Verbindung über die Nieren, die verminderte Nahrungsaufnahme aufgrund des geringen Appetits sowie der reduzierte Verzehr von Lebensmitteln tierischer Abstammung. [80]
Viele Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz, insbesondere diejenigen, die einer Hämodialysebehandlung unterzogen werden, erleiden einen Carnitinmangel. Das Carnitinniveau ist sowohl im Blut als auch in den Muskeln niedrig, was Anämien, Muskelschwäche, Müdigkeit, veränderte Blutfettwerten sowie Herzerkrankungen begünstigen kann. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass hochdosierte Carnitinpräparate (oftmals injiziert) bei Patienten, die einer Langzeit-Hämodialysebehandlung unterzogen werden, einige oder alle diese Symptome verbessern können, wobei die Studien jedoch meist an einer kleinen Anzahl von Patienten durchgeführt wurden und es sich dabei nicht um doppelblinde Studien gehandelt hat.
Eine kürzlich durchgeführte Metaanalyse dieser Studien kam zu dem Schluss, dass Carnitinpräparate zur Behandlung von Anämien, jedoch nicht zur Verbesserung der Blutfettwerte beitragen können und dass ihre Auswirkungen auf die körperliche Leistungsfähigkeit oder die Stabilisierung der Herztätigkeit nicht eindeutig belegt sind. [81]

L-Carnitin und Krebs
Ermüdungserscheinungen sowie ein schlechter Ernährungszustand treten bei Krebspatienten nach einer Chemotherapie oder einer Strahlenbehandlung häufig auf.[82] 
Möglicherweise leiden sie auch unter einem Carnitinmangel [25]. In einer Studie führte die Behandlung mit Carnitinpräparaten (4000mg/Tag über einen Zeitraum von einer Woche) bei den meisten Probanden, die sich einer Chemotherapie unterzogen hatten, zu einer Besserung der Ermüdungserscheinungen sowie zu einer Normalisierung des Carnitinspiegels im Blut.[83]
In einer weiteren Studie an Patienten mit Krebs im Endstadium berichteten die mit Carnitin behandelten (Dosierungen von 250 Milligramm bis 3000 Milligramm/Tag) Patienten von einer Besserung der Müdigkeitserscheinungen sowie von einer verbesserten Stimmung und Schlafqualität.[83] In beiden Studien wiesen die meisten Studienteilnehmer einen Carnitinmangel auf, bevor sie mit der Einnahme der Carnitinpräparate begannen.

L-Carnitin im Alter
Ältere Menschen könnten von einer Supplementierung mit L-Carnitinpräparaten profitieren. Forschungen zufolge nimmt der Carnitinspiegel nämlich mit zunehmendem Alter ab.[85] [86]
In einer Studie konnte gezeigt werden, dass die Einnahme von 2000 mg L-Carnitin bei älteren Menschen die Müdigkeit reduzieren und die Muskelfunktion erhöhen kann. Andere Forschungen zeigten, dass Acetyl-L-Carnitin ebenfalls zur Verbesserung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Gehirns von Menschen im fortgeschrittenen Alter beitragen kann.[86] [87]
Das Risiko eines Carnitinmangels ist auch bei Patienten mit Erkrankungen wie beispielsweise Zirrhosen oder Nierenleiden erhöht. Demzufolge kann eine Supplementierung mit Carnitin in bestimmten Fällen von Nutzen sein.[16] [88] [80]
Im Rahmen einer Studie wurde die Sicherheit von L-Carnitin untersucht, indem den Teilnehmern über einen Zeitraum von 21 Tagen täglich 3000 mg verabreicht wurden. Zu Beginn und am Ende der Studie wurde für jeden Teilnehmer ein umfassendes Blutbild angefertigt, wobei keine negativen Auswirkungen beobachtet wurden.[89]

L-Carnitin und Wechselwirkungen mit Medikamenten
Carnitin interagiert mit pivalatkonjugierten Antibiotika wie Pivampicillin, die bei der Langzeitprävention von Harnwegsinfektionen eingesetzt werden. Die Langzeitbehandlung mit diesen Antibiotika erhöht die Ausscheidung von Pivaloyl-Carnitin, was zu einem Carnitinmangel führen kann. Obwohl der Carnitinspiegel soweit sinken kann, dass die Fettsäureoxidation gehemmt wird, wurden bisher jedoch noch keine Krankheitsfälle aufgrund eines Carnitinmangels beschrieben.[22] [26]
Das Antiepileptikum Valproinsäure interagiert in vielfältiger Weise mit dem Carnitin-Stoffwechsel, was einen Mangel an L-Carnitin zur Folge haben kann. Betroffen sind die Bereiche zelluläre Aufnahme, Biosynthese, renale Ausscheidung und intrazellulärer Carnitin-Pool. [91] [92] [93]


Quellen:
„L-Carnitin - Porträt einer Aminosäure“, Stephan Wey, Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG Stuttgart · New York
„L-Carnitin: Als Nahrungsergänzung sinnvoll oder nicht“, https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/weitere-nahrungsergaenzungsmittel/l-carnitin
„L-Carnitin - der Fitmacher für Vitalität und Sport“, https://www.vitaminexpress.org/de/l-carnitin
Studien und Referenzen
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